Moxa
Als Moxibustion (auch Moxa genannt) bezeichnet man das Abbrennen von Beifußkraut als medizinische Anwendung. Dabei wird das Kraut in der Nähe bestimmter Hautareale oder Akupunkturpunkte abgebrannt (aber keine Angst nicht direkt auf der Haut). Die Wärme entfaltet dann an der Hautoberfläche und in der Tiefe des Gewebes seine Wirkung. Tiefer und punktueller als es andere äußere Wärmeverfahren können. Diese spezielle Form von Wärme wird also gezielt eingesetzt. Nochmal, zu Verbrennungen der Haut kommt es nicht.
Aus Sicht der TCM kann Moxa nicht nur Qi bewegen, sowie Kälte und Feuchtigkeit aus dem Körper vertreiben. Es kann auch stärkend und kräftigend eingesetzt werden, was v.a. bei chronischen Erkrankungen sinnvoll ist. Moxibustion wird meistens zusätzlich in einer Akupunktursitzung angewendet.
Moxa kann in bestimmter Form auch zerstreuend eingesetzt werden. Das bedeutet, dass diese Behandlungsmethode es auch vermag, tastbare Gewebsverdichtungen wie Knötchen oder Muskelhartspann, bis hin zu Quaddeln bei Insektenstichen oder Abszesse der Hautoberfläche aufzulösen. Geeignete Areale können sich auf dem gesamten Körper befinden, häufigstes Anwendungsgebiet ist der Rücken, weil man über den Rücken sehr viele Krankheiten behandeln und viele Aspekte des Körpers erreichen und stärken kann. Die Moxibustion ist bei unruhigen Patienten (z.B. Kinder) weniger geeignet. Jedoch lassen die verschiedenen Formen von Moxa viel Spielraum in der Anwendbarkeit.
Die zwei wichtigsten Anwendungsbereiche der Moxibustion sind:
- Sogenannte „Kälte-Leere-Muster“ (Energiedefizit-Symptome), die nach dem Konzept der asiatischen Medizin Energiezufuhr erfordern
- Die Behandlung lokal begrenzter Störungen wie beispielsweise Muskelverspannungen oder -verhärtungen
- Das Beifußkraut wird dabei in verschiedenen Formen je nach medizinischer Notwendigkeit durch indirekte Wärmeübertragung auf den Körper angewendet.
Dazu gehören beispielsweise:
- Moxazigarre: Von der Spitze der glühenden Zigarre wird die Wärme in einigen Zentimeter Entfernung von der Haut auf Punkte übertragen.
- Kegelmoxa: Handgedrehte Kegel verschiedener Größe werden auf die Haut gesetzt.
- „Warme Nadel“: Moxakraut wird auf eine Akupunkturnadel aufgesetzt. Auch hier wird die Wärme Punktuell eingesetzt